Freitauchen

Dynamik mit Monoflosse, Foto: Eva Fröstl(?)Ich pflege dieses Hobby seit September 2008 und das eigentlich mit mich selbst überraschender Regelmäßigkeit. Angefangen hat es mit einem 2-tage Workshop (jew. 2 Stunden) und ich bin dann mehr oder weniger dabei geblieben. Natürlich stellt Wien als Wohnsitz da eine kleine Hürde dar, das Meer ist hinreichend weit weg. Allerdings gibt es die städtischen Bäder, die sehr wohl Trainingsmöglichkeiten bieten. Nebenstehendes Photo entstand im Ottakringer Bad - im 'tiefen' (3.8 m) Becken.

Warum ich damit angefangen habe ist mir selbst nicht ganz klar, vom Werdegang her bin ich verhinderter Sporttaucher (den Schein aus welchen Gründen auch immer nie fertiggemacht), dem der Aufwand doch etwas zu hoch war (das ganze Zeug!). Schnorcheln war ganz nett - und niederschwellig, nur erreichte ich halt keine Tiefen und vor allem auch keine Grundzeiten. Und Schwimmen alleine ist mir einfach zu langweilig. Und so bin ich halt im Internet auf einen Workshop im Stadthallenbad gestoßen - mit Stichworten wie Atemtechnik, Entspannungstechniken und da es beruflich auch gerade sehr turbulent war, erschien mir das als sehr passend.

Das am Photo links bin ich beim Dynamik-Training. Dynamik ist Freitaucher-slang für Streckentauchen. Gibt es in den Geschmacksrichtungen 'mit Flossen' und 'ohne Flossen'. Das Ding an meinen Füßen ist eine sogenannte Monoflosse.Dynamik ist etwas 'wirklichkeitsnäher' als Statik - die ist aber bekannter. Das ist die Disziplin, bei der die Leute möglichst regungslos im Wasser liegen und schauen, wie lange sie die Luft anhalten können. Diese Disziplin ist meines Erachtens furchtbar fad. Auch für etwaige Zuseher. Seltsamerweise wird in den Medien meist darüber berichtet (abgesehen natürlich von den Tiefenbewerben, die natürlich einen gewissen spektakulären Reiz haben).

Fische an der Waluliso-Brücke, Foto: Clemens ZaunerIch betreibe Freitauchen ohne Wettkampfambitionen, vor allem einfach als Hobby. Man kann das übrigens auch in Freigewässern in und rund um Wien ausüben - das Photo mit den Fischen entstand zum Beispiel in der alten Donau. Diese ist offensichtlich sauberer, als es von außen den Anschein hat. Und es gibt dort tatsächlich eine nennenswerte Anzahl an Fischen. Tiefenmesser hatte ich da keinen dabei, aber die Aufnahme entstand etwa bei -2 m, das Gewässer dürfte dort so in etwa gute 5 Meter tief sein.

Wenn es tiefer sein sollte, wird es allerdings etwas schwierig, die nächste Möglichkeit ist der Neufeldersee. Der bietet bis zu 22m - ist also auch nicht wirklich tief und zum Teil taucherisch schon etwas überlaufen und bietet zum Teil - vor allem außerhalb der Badesaison sehr klares Wasser (für einen See). Unten stehendes Foto (ein Hecht, recht gut getarnt) ist bei ca. 11m entstanden. Er hat sich noch 'hinten' im Bild nach unten verdrückt, allerdings lies meine (billige) UW-Kamera keine Aufnahmen weiter unten mehr zu (die Knöpfe lassen sich dann wegen des Drucks nicht mehr betätigen).

Hecht im Neufeldersee, Foto: Clemens ZaunerEinen Freiwassertipp möchte ich noch loswerden - auch wenn er etwas weiter weg ist: Die (gefürchtete) schwarze Brücke am Attersee. Für einen Apnoisten ein Traum, weil wenige Meter vom Ufer entfernt die Steilwand beginnt. Man muss eigentlich überhaupt nicht raus schwimmen und kann mehr oder weniger von der Uferbefestigung aus auf Tiefenjagd gehen. Den Platz habe ich diesen Herbst für mich entdeckt, und bin immer noch begeistert. Leider (noch) keine Fotos.

Dem aufmerksamen Betrachter, dem die enormen Qualitätsunterschiede zwischem dem ersten Bild und den anderen beiden aufgefallen ist, liefere ich noch die Erklärung dafür: das erste ist nicht von mir. Ich kann das nämlich nicht. Aber eventuell mache ich irgendwann mal einen Kurs in Unterwasser-Fotografie.


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